1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Verden

Reste des Nordertors entdeckt?

Erstellt:

Kommentare

Die Mitarbeiter von Archeofirm haben die Fundstelle vermessen und gesichert.
Die Mitarbeiter von Archeofirm haben die Fundstelle vermessen und gesichert.

Verden - (kle) · Die alten Findlinge und Steine, die Ende vergangener Woche die Kreisarchäologin Dr. Jutta Precht auf den Plan gerufen haben, gehörten möglicherweise zu den Resten des Verdener Nordertors oder zumindest der mittelalterlichen Stadtmauer. Ausgegraben wird die Fundstelle fürs erste aber nicht. Sie wurde nur gesichert und vermessen. Der Kanal, für den an der Stelle gebuddelt worden war, muss jetzt um den Fundort herumgeführt werden.

Bislang hat Dr. Precht nur Vermutungen. Mehr gab das nicht her, was die Mitarbeiter der Isernhagener Firma Archaeofirm übers Wochenende ausgegraben haben. Unter der Fahrbahn der Großen Straßen haben sie zunächst eine Lage Findlinge zu Tage gefördert. „Das könnte ein Fundament sein.“ Ein Stückchen tiefer hatten die beiden Grabungsspezialisten ein Pflaster aus kleineren Steinen gefunden und freigelegt. Die Kreisarchäologin versucht vorsichtig eine grobe Datierung auf das Mittelalter.

„Sicher ist das alles nicht“, warnt Dr. Precht. Nachdem sie alte Stadtpläne und Ansichten zur Hand genommen hatte, konnte sie sich vorstellen, dass sie hier auf Reste des alten nördlichen Stadttors gestoßen sei. Etwas sicherer könnte ihre Annahme werden, wenn sie die vielen gefundenen Kulturreste, Scherben und dergleichen, ausgewertet hat. Das helfe bei der genaueren Datierung: „Wenn eine Cola-Flasche dabei ist, stammt es nicht aus dem Mittelalter“, witzelte die Archäologin.

Noch besser für die Datierung und die Identifizierung des Fundes wäre es natürlich, wenn sich Dr. Precht mit allen Konsequenzen auf die Ausgrabung stürzen würde. Aber das soll nicht passieren. Zum Wochenbeginn waren die Archaeofirm-Kräfte und Prechts Mitarbeiter Bernd Steffens damit beschäftigt, die Fundstelle zu vermessen, um sie für eine spätere Ausgrabung und gegen Zerstörung durch andere Arbeiten zu sichern.

Für die Pläne der Stadt, hier im Zusammenhang mit dem Bau des Kreisels den Kanal einzubauen, bedeutet das, dass die Planer umdenken müssen. „Sie müssen eine andere Verbindung finden“, machte Dr. Precht deutlich.

Ob irgendwann dann doch eine Ausgrabung am Nordertor durchgeführt wird, hängt dann vor allem davon ab, was den Stadtplanern noch für den Bereich einfällt. Wenn die Gefahr besteht, dass die Fundstelle zerstört werden könnte, muss erst einmal gegraben werden.

Auch interessant

Kommentare