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Lebenshilfe plant um: Ein Waldkindergarten entsteht

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Verden - Die Stadtwaldfarm nimmt immer konkretere Formen an. Allerdings ist die Lebenshilfe im Landkreis Verden, die mit dem gemeinnützigen Sozialdienstleiter Fokus die Trägerschaft übernommen hat, von der Idee einer herkömmlichen Zwei-Gruppen-Kindertagesstätte auf dem Gelände wieder abgerückt. Die Alternative ist keinesfalls schlechter – und vor allem in Verden noch gar nicht vorhanden: ein Waldkindergarten.

Die mit dem Bau verbundenen hohen Kosten hätten zu dem Umdenken geführt, hatte Hans-Jürgen Bohling, Fachbereichsleiter Bildung und Kultur, im Sozialausschuss erklärt. Nun gibt es ein pädagogisches Zusatzangebot – und das auch noch für weniger Geld.

Zum 1. August 2013 soll der Waldkindergarten seinen Betrieb aufnehmen, so Lebenshilfe-Geschäftsführer Jürgen Doldasinski. Bis dahin müssen die Blockhütte zum Schutz vor schlechtem Wetter und das pädagogische Konzept stehen.

Spätestens im August, besser noch früher, will auch Fokus die Farm-Pläne in die Realität umgesetzt haben. „Wir wollen endlich starten können“, sagt Gunda Schmidtke, Geschäftsführerin von Fokus. „Die Finanzen stehen“ und „Noch in diesem Jahr werden wir den Bauantrag stellen“, erklärt sie. Wie schnell das 90-Quadratmeter-Holzhaus für Gruppenraum, Büro und sanitäre Anlagen sowie verschiedene Tierunterkünfte stehen, hänge nun vom Genehmigungsverfahren ab.

Mit der pädagogischen Arbeit auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei habe Fokus bereits begonnen, so Schmidtke weiter. Seit dem Frühjahr betreut Wildnispädagoge Manuel Wild Kindergruppen und Schulklassen. Und auch im städtischen Ferienprogramm gab es Angebote der Stadtwaldfarm. Es fehlen freilich noch die Tiere als wesentlicher Bestandteil des pädagogischen Konzeptes.

Auch das des Waldkindergartens wird sich an der Idee der Stadtwaldfarm orientieren, Kindern den direkten Kontakt zur Natur und vor allem zu Tieren zu ermöglichen. „Es ist nicht nur das unmittelbare Erleben“, sagt Jürgen Doldasinski. Im Umgang mit den Tieren lernten die Kinder, ein Stück Verantwortung zu übernehmen. Somit sei die Farm „ein besonderes Lernfeld“. Dass dies von enormer Bedeutung für die kindliche Entwicklung ist, steht für Jürgen Doldasinski fest. Er selber gehört der Generation 50 plus an und sagt über seine Kindheit: „Ich glaube, es hat uns ganz gut getan, draußen zu sein.“

„Auffälligkeiten nehmen deutlich zu“, hat der Diplom-Pädagoge an Kindern heutzutage beobachtet und macht dies auch am häufigen Umgang mit Handy, PC & Co fest. Nun wolle er die modernen Medien nicht verteufeln. Doch nach seiner Ansicht seien sie mitverantwortlich für eine „innere Unruhe“ bei den Kindern. Mit der Stadtwaldfarm gelte es, einen „Gegenpol zum hektischen Alltag“ zu schaffen. · kp

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