Erdbeben erschüttert Region Verden

Langwedel - Ein Erdbeben der Stärke 3,2 hat am Freitagabend die Region um die Stadt Verden erschüttert. Meldungen über Verletzte gebe es bislang nicht, teilte die Polizei mit. Vereinzelt sei es jedoch an Gebäuden zu Schäden gekommen. Das genaue Ausmaß sei jedoch noch unklar. Der Erdstoß sei auch in der Umgebung spürbar gewesen.
Das Epizentrum habe im Raum Langwedel gelegen, im Bereich des Erdgasfeldes Völkersen, teilte das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie ebenfalls gestern mit. Es sei das bisher stärkste Beben in der Region gewesen. Zwischen 2008 und 2015 seien bereits sechs leichte Erdstöße mit Stärken zwischen 1,8 und 2,9 gemessen worden. Beim Niedersächsischen Erdbebendienst des Landesamtes hätten sich bis gestern Mittag rund 65 Menschen aus der Region gemeldet. Vielfach sei von klappernden Türen und klirrenden Gläsern berichtet worden. Einige hätten auch einen lauten Knall gehört.
Gero Landzettel, Sprecher der Bürgerinitiative „Flecken Langwedel gegen Gasbohren“ rät, die Schäden zu dokumentieren: „Um zu zeigen, dass es ein neues Foto ist, sollte man eine Tageszeitung aktuellen Datums mitfotografieren.“ Anschließend, so empfiehlt er, sollten die Geschädigten eine Kostenvoranschlag einholen oder einen Gutachter beauftragen.
Wer noch etwas warten will: Die Bürgerinitiativen aus Langwedel und Völkersen „No Fracking“ haben sich wegen des Erdbebens kurzfristig dazu entschlossen, in der ersten oder zweiten Maiwoche eine Infoveranstaltung für Bürger zu organisieren. Dann wollen sie Geschädigten Hinweise und Tipps geben, wie sie ihre Ansprüche möglichst erfolgversprechend durchsetzen können. Zu diesem Zweck wollen auch die in den Initiativen tätigen und mit der Frage der Erdbebenschäden schon länger beschäftigten Juristen das Verfahren und die Rechtslage noch einmal darlegen und entsprechende Hilfestellung leisten.
Dabei sollen auch die Voraussetzungen für die Anrufung der Schlichtungsstelle für Erdbebenschäden in Rotenburg erläutert werden. Dazu wird Gerd Landzettel, der als von den Betroffenen benannter Schlichter bereits an einer Vielzahl von Verfahren aus dem Erdbeben von 2012 teilgenommen hat, von seinen Erfahrungen berichten. Den genauen Veranstaltungsort und den Zeitpunkt der Veranstaltung geben die Initiativen demnächst bekannt. dpa/is