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Karim hat neuen Ranzen

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Lene Massow und Johanna Albers überraschten Karim und Mohamed Nadja (von links) mit einem Ranzen.
Lene Massow und Johanna Albers überraschten Karim und Mohamed Nadja (von links) mit einem Ranzen. © Dejo

Wildeshausen - Von Joachim Decker. Eigentlich war Karim Nadja mit seinem Vater Mohamed nur zur Wildeshauser Tafel gekommen, um Lebensmittel zu holen. Dann aber leuchteten plötzlich seine Augen, denn er bekam noch einen tollen Schulranzen dazu geschenkt.

Auf dem Hof hatten Mitglieder des Jugendparlaments ihren Stand aufgebaut, um die Schulartikel aus ihrer Sammelaktion an die Bedürftigen zu vergeben. „Ich finde das richtig gut, denn unser Sohn braucht dringend eine neue Schultasche“, erzählt Nadja. Aber kaufen wäre ihm kaum möglich gewesen, weil sie sehr teuer sind.

Das konnte Ihram Zalo nur bestätigen: „Meine Tochter kommt jetzt zur Schule und mein Sohn besucht sie bereits. Beide brauchen unbedingt Taschen, aber das kann ich mir einfach nicht leisten.“ Zu den Ranzen legten ihr Lena Massow und Johanna Albers noch Bleistifte, Radiergummi und andere kleine Utensilien obendrauf. Nicht nur Zalo, sondern auch alle anderen Kunden bedankten sich herzlich bei den Jugendlichen für die Aktion, die sie für sie ins Leben gerufen hatten. „Das war wirklich eine tolle Sache“, betont Tafel-Vorsitzender Peter Krönung: „Der Rest wird in der Ausgabestelle in Ahlhorn verteilt.“

Allerdings machte Krönung auch noch ein wenig Werbung in eigener Sache: „Wer von den jungen Leuten Lust hat, kann gerne ehrenamtlich bei uns in der Ausgabe einsteigen. Wir freuen uns über jede helfende Hand.“

Mit von der Partie ist schon seit einiger Zeit die 18-jährige Lisa-Zoen Helter. „Sie hat sehr viel Spaß an der Sache“, so Krönung. Diese Aussage konnte die Gymnasiastin nur bestätigen: „Ein Freund von mir hat hier auch schon geholfen. Er hat mich auf die Idee gebracht, da ich ohnehin ehrenamtlich etwas machen wollte.“ Der Schulstress sei zurzeit noch nicht so groß, sodass sie sich engagieren könne.

„Ich erlebe das ja auch schon seit Jahren zu Hause mit, weil meine Mutter sich auch ehrenamtlich betätigt“, sagt Lisa-Zoen. Die Arbeit bei der Tafel mache ihr viel Freude: „Es ist schön, anderen Menschen irgendwie zu helfen und zu sehen, wie sie sich schon über Kleinigkeiten freuen die ich ihnen anbiete.“ Zwar müsse sie sich oft mit Händen und Füßen verständlich machen, aber auch das klappe sehr gut: „Die Menschen, die hierher kommen, sind wirklich alle sehr nett.“

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