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Hoffen auf Steuerbefreiung

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Von: Joachim Decker

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Gemeinsam mit Therese Ignatz (links) und Peter Krönung stellt Susanne Mittag die Lebensmittel zusammen. Emsig dabei ist auch die sieben jährige Lena, die gerne in der Tafel mithilft, wenn Mama Helma Beckmeyer dort arbeitet. - Fotos: Dejo
Gemeinsam mit Therese Ignatz (links) und Peter Krönung stellt Susanne Mittag die Lebensmittel zusammen. Emsig dabei ist auch die sieben jährige Lena, die gerne in der Tafel mithilft, wenn Mama Helma Beckmeyer dort arbeitet. - Fotos: Dejo

Wildeshausen   - Aus dem Bundestag direkt an den Tresen der Wildeshauser Tafel. Die SPD Abgeordnete Susanne Mittag hat am Donnerstag die Ausgabe auf dem Gelände der Diakonie Himmelsthür in der Kreisstadt besucht, um sich ein Bild von der wichtigen Arbeit zu machen.

Bevor es jedoch daran ging, die Körbe für die Kunden mit Lebensmitteln zu füllen, stand ein Gespräch mit dem Tafel-Vorsitzenden Peter Krönung auf dem Programm. Ihm brannte ein Thema ganz besonders unter den Nägeln: „Es muss doch möglich sein, die Fahrzeuge der Tafeln von der Kraftfahrzeugsteuer zu befreien.“ Es gebe in Deutschland rund 1 600 solcher Fahrzeuge: „Für den Bund ist das sicherlich nicht so sehr viel Geld, aber für uns mit zwei Fahrzeugen sind das Jahr für Jahr rund 500 Euro.“

Sehr viel Hoffnung machte Mittag ihm jedoch nicht: „Ich werde mich drum kümmern. Mal schauen, was geht. Vielleicht ja eine Reduzierung.“ Krönung fand es nicht gerecht, dass die Tafel für die Autos Steuern zahlen muss, obwohl andere Institutionen gänzlich davon befreit sind: „Nehmen wir zum Beispiel auch die Landwirte, das sind heute Großunternehmer, aber Steuern müssen sie für ihre Traktoren nicht zahlen.“ Er hoffe, dass die Politikerin in Berlin etwas erreichen kann.

Während der Warenausgabe konnte sich Mittag dann ein Bild von der Arbeit der Tafel-Mitarbeiter machen. „Ehrenamtsarbeit ist heute längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Daher kann dass, was hier geleistet wird, nicht oft genug gelobt werden“, so die Abgeordnete. Krönung: „Was wir hier machen, ist auch ein Stück weit politische Verantwort übernehmen.“

Eine direkte Antwort auf die Frage, was denn wäre, wenn die Ehrenamtlichen der Tafeln ihre Arbeit gänzlich einstellen würden, hatte Mittag nicht. Fakt sei aber, dass dann einige Kosten auf Kommunen, Land und Bund zukommen würden.

Den Grund ihres Besuchs sah die Politikerin darin, dass sie einnal hinter die Kulissen der Tafel schauen wollte: „Wie ich festgestellt habe, ist hier ein sehr gut eingespieltes Team tätig. Es ist toll, wie hier gearbeitet wird, damit die Kunden zügig ihre Lebensmittel bekommen. Hier ist alles bestens aufeinander abgestimmt.“ Der Organisationsstandard würde sehr oft unterschätzt: „Die Logistik stimmt hier aber absolut. Zudem finde ich es gut, dass der Kontakt zu vielen Märkten und Produzenten besteht, die der Tafel stets die Waren überlassen.“

Hierzu betonte Krönung, dass die Tafel sehr gut aufgestellt sei und keine Probleme habe, Ware zu beschaffen. Dazu Ulrich Becker: „Hier gebührt Peter ein dickes Lob, denn wir stehen dank seiner guten Kontakte so gut da.“

Mit Blick auf die Menschenschlange vor der Tür erklärte Krönung, dass die Einrichtung einen starken Zulauf an Asylbewerbern habe: „Wir rechnen damit, dass es noch mehr werden.“

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