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Nachfrage beweist den Bedarf in Ahlhorn

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Neun Erstkunden kamen gestern zur ersten Essensausgabe im Ahlhorner Dorfgemeinschaftshaus. ·
Neun Erstkunden kamen gestern zur ersten Essensausgabe im Ahlhorner Dorfgemeinschaftshaus. · © Foto: Schmidt

Ahlhorn - Von Jan Schmidt. Wie erwartet war der Andrang groß. Die ersten Kunden kamen bereits um 8.15 Uhr zum Dorfgemeinschaftshaus, obwohl die Essensausgabe viel später, um 10 Uhr, startete. Zum ersten Mal öffnete gestern die Wildeshauser Tafel in Ahlhorn (Gemeinde Großenkneten) ihre Türen. 15 ehrenamtliche Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf.

„Wir sind zufrieden“, zog Peter Krönung, Vorsitzender des Vereins Wildeshauser Tafel, schon um 11 Uhr eine Zwischenbilanz. Zwar freue er sich, wenn möglichst wenige auf die Hilfe der Tafel angewiesen seien – die große Nachfrage zeige dennoch, dass in Ahlhorn Bedarf bestehe. Neun Erstkunden seien der Beweis, dass viele Menschen aus Ahlhorn zuvor nie die Möglichkeit gehabt hätten, zur Essensausgabe nach Wildeshausen zu kommen. „Es gibt quasi keine Verkehrsanbindung“, erläuterte Krönung.

Langfristig rechne die Tafel mit der Versorgung von 80 Haushalten in Ahlhorn, was einer Anzahl von etwa 260 Einzelpersonen entspreche. Ihre Bedürftigkeit müssten die Kunden zuvor beim Sozialamt oder bei der Arge nachweisen. Die Grenze liege für eine Einzelperson bei einem Einkommen von 850 Euro. „Viele Rentner oder Alleinstehende müssen aber mit deutlich weniger auskommen, zum Beispiel mit 500 Euro im Monat“, berichtete Krönung.

Der Vorsitzende der Wildeshauser Tafel packte gestern ebenso mit an, wie alle ehrenamtlichen Helfer und auch Thorsten Schmidtke, Bürgermeister der Gemeinde Großenkneten. Pünktlich um 7 Uhr stand Schmidtke beim Dorfgemeinschaftshaus auf der Matte und schleppte die Lebensmittel in den Ausgaberaum. „Eine tolle Geste“, waren sich die Mitarbeiter der Tafel einig.

Für die Organisation zeichneten gestern auch Helga Huntke und Marianne Hubert verantwortlich. Seit drei Jahren sind die beiden Frauen schon bei der Ausgabestelle in Wildeshausen aktiv und wissen dementsprechend um die besonderen Wünsche der Kunden. „Jeder darf sich in einem vorgegebenen Rahmen die Lebensmittel aussuchen, die er gerne mitnehmen möchte“, sagte Huntke.

Brot, Aufstrich, Obst und Gemüse – die Auswahl war gestern vielfältig. Und die meisten der Lebensmittel hatten sogar noch eine relativ lange Haltbarkeit. Bei Bedarf, so erklärte Huntke, könne die Menge an Nahrungsmitteln auch aufgestockt werden. „Wir haben gute Kontakte zu Bäckern, Privathaushalten und den großen Verbrauchermärkten“, so die ehrenamtliche Helferin.

6 000 Euro hat der Verein Wildeshauser Tafel in die Eröffnung der Ausgabestelle in Ahlhorn investiert. Die Finanzierung erfolgt laut Peter Krönung fast ausschließlich durch Spenden. Genau wie in Wildeshausen gibt es in Ahlhorn ab jetzt einmal wöchentlich die Essensausgabe – und zwar freitags von 10 bis 12 Uhr. Neuanmeldungen sind von 9.15 bis 9.45 Uhr möglich. Generell endet der Einlass um 11.45 Uhr.

Nähere Informationen über die Angebote der Wildeshauser Tafel gibt es im Internet unter http://www.wildeshauser-tafel.de.

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