Der Anklage zufolge hatte der 41-Jährige die junge Prostituierte in der Nacht zuvor gekauft, um sie für sich arbeiten zu lassen und auszubeuten. Aufgrund einer schweren Psychose soll die 19-Jährige dazu gar nicht mehr im Stande gewesen sein. Statt sie in eine Klinik zu bringen, soll sie in der Garage gefangen gehalten und in der Nacht zum 9. April 2020 getötet worden sein.
Fraglich erscheint der Kammer, aufgrund nicht vorhandener Abwehrverletzungen, dass die 19-Jährige bei vollem Bewusstsein auf die Platte gebunden wurde. „In solch quälender Art und Weise. Das wäre ein Horrorgeschehen“, sagte Stronczyk. „Ein Geschehen, bei dem man an Mafia-Filme denken würde.“
Als „ernsthafte Möglichkeit“ zieht die Kammer ein Töten in der Garage in Betracht. Denkbar sei auch ein Rücktritt vom Versuch und eine Körperverletzung mit Todesfolge. Der 53 Jahre alte Angeklagte soll seiner Freundin später berichtet haben, dass er die 19-Jährige wiederbelebt habe. Der 41-Jährige soll das Opfer gewürgt haben. Für unwahrscheinlich hält es die Kammer, dass eine bislang unbekannte Person, möglicherweise ein letzter Freier“, Andrea Korzen getötet hat.
Bislang schweigen alle drei Angeklagten zu den Vorwürfen. Ein schnelles Ende des Prozesses ist jedenfalls nicht in Sicht. Alle Verfahrensbeteiligten sollen dem Vorsitzenden freie Termine bis Oktober 2020 mitteilen.