Lebensmitteleinkauf entscheidet über Zukunft der Region

Niedermehnen - Von Anika Bokelmann. Essen mit Genuss und dabei die heimische Wirtschaft und Landwirtschaft unterstützen – das macht Appetit auf mehr. Mit der weltweiten Vereinigung Slow Food haben es sich Gastgeber und Private zum Ziel gesetzt, regionale Produkte am Leben zu erhalten und die Geschmacksvielfalt zu bewahren. „Durch unsere Arbeit tragen wir dazu bei, dass Menschen sensibler für heimische Produkte werden“, erklärt Dorothe Wehebrink.
Die Niedermehnerin engagiert sich für nachhaltige, artgerechte und sozial gerechte Produktionsbedingungen. Dazu gehört, dass sie Zutaten für ihr Restaurant und Café im Bauernhof möglichst von heimischen Erzeugern bezieht. Dadurch fördert sie die Wertschätzung frischer Lebensmittel.
Derzeit steht Stemweder Spargel ganz hoch im Kurs. Das Edelgemüse bekommt das Wehebrink-Team vom Hof Aping in Westrup, wo Michael Aping auf einer kleinen Fläche Spargel anbaut und direkt nach Niedermehnen liefert. In der Restaurantküche wird der Spargel dann verarbeitet. Die Gerichte in Niedermehnen haben stets einen Hauch von Mittelmeerküche.
Die Leichtigkeit und, dass „jede Zutat einen eigenen Stellenwert hat“, begeistert Wehebrink an der mediterranen Küche. „Und, dass viele der Kräuter in unseren Gärten wachsen und dort überwintern. Das holt uns den Süden in die Region“, schwärmt Wehebrink.
„Unsere landwirtschaftlichen Wurzeln sind uns sehr wichtig“, unterstreicht sie und hat sich dazu entschlossen, sich für Slow Food zu engagieren und ihren Betrieb den Vorgaben entsprechend zertifizieren zu lassen. Das Restaurant ist ein anerkannter Unterstützerbetrieb der Bewegung.
Das Betriebsleiterehepaar Dorothe und Gerd Wehebrink sorgt seit 15 Jahren, zurzeit mit drei festangestellten Mitarbeitern und weiteren Minijobbern, dafür, dass Gästewünsche wahr werden. Dabei helfen ihnen saisonale und frische Lebensmittel, wie derzeit neben Spargel auch Rhabarber und bald Erdbeeren.
Denn für Slow-Food-Begeisterte wie Dorothe Wehebrink gilt: „Genuss und Verantwortung gehören zusammen.“ Dem Verbraucher müsse aufgezeigt werden, dass seine Kaufentscheidungen weitere Reaktionen nach sich zieht, so Wehebrink. „Beim Einkauf entscheidet man darüber, wie die Region künftig aussehen wird“, erklärt sie. Daher steht für sie und ihr Team naturnahes Arbeiten im Vordergrund. Beim Slow-Food-Gedanken hofft Dorothe Wehebrink auf den Schneeball-Effekt – jeder einzelne kann einen kleinen Beitrag leisten und den Nachhaltigkeitsgedanken weitertragen: „So erhalten wir gemeinsam einen intakten ländlichen Raum.“