Echt verboten!

Rahden - Achim Amme, selbst ein vielseitiger Künstler, präsentierte einige Werke des Schriftstellers Joachim Ringelnatz in dem Programm „Echt verboten!“. Am Sonntagabend hatten die Zuschauer im Schloss Rahden die Gelegenheit, das Leben und Wirken des Schriftstellers, Kabarettisten und Malers Ringelnatz auf eine besondere Weise kennenzulernen.
Amme trat gemeinsam mit dem Akkordeonspieler Ulrich Kodjo Wendt auf. „Das Programm ist mehr als nur eine Lesung, es ähnelt eher einem Theaterstück“, kündigte Monika Büntemeier vom Verein Kul-Tür zu Beginn der Veranstaltung an. Amme erzählte Ringelnatz’ Familiengeschichte, trug Gedichte des Schriftstellers vor und sang in Begleitung von Wendt.
„Er übte etwa 35 Berufe in dieser Zeit aus“, berichtete Amme über den Lebensabschnitt des Künstlers zwischen 1901 und 1908, bevor er Erfolg als Schriftsteller hatte. In Ringelnatz’ Zeit in München entstanden viele Gedichte, wusste Amme, und las aus der Sammlung „Schnupftabakdose“ vor. In der Künstlerkneipe „Simplicissimus“ in München trat Ringelnatz häufig auf. In einem gleichnamigen Gedicht verarbeitete der Künstler die wilde Zeit in München vor dem Ersten Weltkrieg, erzählte Amme bevor er das Stück vortrug. Amme sang passend dazu das Lied „Besoffen vor Liebe“, und spielte später „Das Provisorium“ in Anlehnung an Ringelnatz’ Gedicht „Es war ein Brikett, ein großes Genie.“ Der Auftritt war durch Lieder wie diese, in denen Amme die Themen der Gedichte oder Erzählungen von Ringelnatz aufgriff, sehr lebendig gestaltet und die beiden Künstler gaben der Lesung mit ihrer Musik ihre eigene Note. - faw