Bahnfreunde gründen einen Verein

Rahden - · Das „Aktionsbündnis Eisenbahnstrecke Bassum-Bünde“ wird sich von nun an in Form eines Vereins für den Erhalt des Schienenweges engagieren. Das wurde während der Gründungsversammlung in Sulingen beschlossen. Vorsitzender ist der Rahdener Matthias Huck.
Von Bassum aus konnte man bis 1994 mit dem Zug über Sulingen, Rahden, Bünde bis nach Bielefeld oder Osnabrück fahren Der Schienenweg liegt derzeit im Dornröschenschlaf, da die Strecke nach Ansicht der Deutschen Bahn AG zurzeit nicht mehr rentabel zu betreiben ist. Bevor jedoch Schritte eingeleitet werden, die unumkehrbar sind, will das im Frühjahr gegründete Aktionsbündnis die Chance nutzen, darüber nachzudenken, wie die Bahnlinie wieder zum Leben erweckt werden kann.
Mit Behörden wurde Kontakt aufgenommen, auch aus der Landesregierung in Hannover kamen Stellungnahmen, die darauf schließen lassen, dass von dort eine Wiederaufnahme des Betriebs –wenn auch nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt – für nicht völlig unmöglich gehalten wird.
Ein Streckenteil in Rahden wird zurzeit erfolgreich mit einem Draisinenprojekt betrieben, von Rahden über Bünde fährt die Eurobahn mit eigenem Fahrplan bis Bielefeld. Der übrige Streckenabschnitt von Wagenfeld bis Bassum ist stillgelegt und an manchen Straßenübergängen unterbrochen.
So auch im Zuge der B 61 in Bassum mit der derzeitigen Straßenbaustelle. Der Verein Aktionsbündnis Eisenbahnstrecke Bassum-Bünde (http://www.aebb.de) setzt sich jedoch für den dauerhaften Erhalt der in den Plänen eingezeichneten Trasse ein, weil er einen ganzen oder teilweisen Verkauf der Strecke für nicht nachhaltig hält. Wenn auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Bedarf nicht absehbar ist, so bedeute das nach Ansicht des Aktionsbündnisses nicht, dass mit einem Bedarf für einen Zugverkehr auch später nicht zu rechnen ist (z. B. in Folge des Weser-Jade-Ports).
Mit einem Verkauf wäre eine große Chance für die Region vertan, heißt es. Dagegen hat sich der Verein positioniert. Er will mit eigenen Aktionen über die Bahnlinie aufklären und damit ein öffentliches Interesse am Erhalt der Strecke bewirken. Touristische Konzepte und das regionale Interesse sind wichtige Punkte der Arbeit. Auch für die Nöte der von der Bahnlinie Bassum-Bünde abgehenden Nebenstrecken will man sich engagieren.
Unter der Mitwirkung von 16 Mitgliedern des Bündnisses wurde in der Gründungsversammlung in der Hubertus-Schänke in Sulingen eine Satzung erarbeitet und beschlossen. Der Verein soll gemeinnützig wirken und in das Vereinsregister eingetragen werden. Die Mitglieder kommen aus Ortschaften, die an der Bahnlinie liegen, aus den Landkreisen Diep holz, Nienburg, Osnabrück und aus NRW.
Die Arbeit des AEBB wird unterstützt vom VCD (Verkehrsclub Deutschland). Der Verein setzt das Bemühen der Interessengemeinschaft 105 unter Vorsitz des ehemaligen Stadtdirektors von Preußisch-Oldendorf, Manfred Beermann (Ehrenmitglied des AEBB), fort.
Die Versammlung wählte den Mobilagenten Matthias Huck aus Rahden zum Vorsitzenden, Detlev Block aus Bassum als seinen Vertreter. Kassenwart ist Andreas Hollberg aus Diepholz, Schriftführer Jens Rollik aus Osnabrück. Martin Wolle aus Bassum wurde als Beisitzer gewählt.