Ein wirklich großer Fang

Rethem - „Der große Fang kann auch direkt vor unserer Haustür gelingen, manchmal sogar völlig unerwartet“, zeigt sich der Rethemer Torsten Ahrens angesichts eines riesigen Welses überrascht. Noch am Sonntag hatte er auf dem Spargelmarkt unter dem Motto „Reisen – nah und fern“ von seinen Angelerlebnissen in aller Welt berichtet.
Im Auftrag der renommierten Anglerzeitschrift „Raubfisch“ wollte er eine Reportage über gezieltes Angeln in Fließgewässern an einem Steilufer verfassen. Er fuhr an die Weser gegenüber von Schweringen. Geangelt werden sollte bis in die Nacht hinein auf Aal. Zum Einsatz kam eine auf 7,50 Meter ausziehbare Stellfischrute, bis zu 150 Gramm Wurfgewicht, eine Rolle mit guter Bremswirkung, aber auch eine gute Stationsrolle. Dazu ein Achter-Haken mit einem aufgezogenen Tauwurm.
„Alles verlief zunächst nach Plan, doch dann riss es mir fast die Rute aus der Hand“, schildert Ahrens. „Mein erster Gedanke war: ein großer Karpfen.“ „Ich gab erstmal Schnur, der Fisch zog etwa 100 Meter flussabwärts, wendete, zog wieder an uns vorbei. Das machte er sieben Mal.“ Bei einer der Wenden sei er an die Oberfläche gekommen, und da erst sei deutlich geworden, dass man einen kapitalen Wels an der Angel hatte.
„Das kann nicht klappen“ durchfuhr es den Angler. Weder Haken noch Vorfach waren für ein Tier dieser Größe ausgelegt. Doch der Wels konnte sich nicht befreien. Nach und nach gelang es, die Teleskopangel zu verstellen und den Fisch in Ufernähe zu bugsieren. Dann kam die Erkenntnis: „Den bekommen wir niemals in unseren Kescher.“ Nach 40 Minuten war der Wels in greifbarer Nähe. „Und dann hatten wir Dusel“, erzählt Ahrens. „Ich hatte Fanghandschuhe dabei, für das Fangen von Aalen völlig überflüssig, aber die zog sich mein Sohn Christopher an.“ Ihm gelang ein Griff ins Maul. Dabei bekam er den Unterkiefer zu packen. Allerdings erwies sich der Wels dann als zu schwer, um ihn ans Ufer zu ziehen. Mit vereinten Kräften schafften es Vater und Sohn schließlich doch.
„Ein wahnsinniger Fang“, stellt Ahrens fest, der es gewohnt ist, mit großen Fischen umzugehen. „Doch so ein kapitales Exemplar fängt man nur einmal. 1,58 Meter, von der Schwanzspitze bis zum Kopfende, dabei 29,6 Kilogramm schwer.“
Als sie den Fisch endlich am Ufer hatten, war die Dunkelheit hereingebrochen. „Das hatten wir im Eifer des Gefechtes so gar nicht richtig mitgekriegt.“ · bä