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„Zuhause für Wintershall“

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Gespräch während des Festaktes „60 Jahre Wintershall in Barnstorf“ auf der Bühne des Diepholzer Theaters (von links): Vorstandsmitglied Martin Bachmann, Moderatorin Julia Westlake und Wirtschaftsminister Olaf Lies. ·
Gespräch während des Festaktes „60 Jahre Wintershall in Barnstorf“ auf der Bühne des Diepholzer Theaters (von links): Vorstandsmitglied Martin Bachmann, Moderatorin Julia Westlake und Wirtschaftsminister Olaf Lies. · © Foto: Jansen

Diepholz - Von Eberhard Jansen. War es ein runder Geburtstag oder eine diamantene Hochzeit? Auf jeden Fall feierte Winters hall gestern am frühen Abend „60 Jahre in Barnstorf“ mit dem Niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies als Gast im Firmensitz und danach bei einem großen und ein bisschen emotionalen Festakt im Diepholzer Theater.

Alle 300 Barnstorfer Mitarbeiter der Erdöl und Erdgas fördernden BASF-Tochter waren zu der Feier nach Diepholz eingeladen worden. Vor einem Buffet der gehobenen Art erlebten sie und die weiteren geladenen Gäste aus Politik und Wirtschaft ein hochprofessionell gestaltetes Programm, bei dem sich der traditionsreiche und erfolgreiche Barnstorfer Arbeitgeber von seiner besten Seite zeigte. Als Moderatorin der knapp zweistündigen Veranstaltung hatte die Winters hall die TV-bekannte Julia Westlake engagiert. Rhythmik zwischendurch bot das Percussionisten-Ensemble „Drum Connection“, das auch Ölfässer als Instrument nutzte.

Die Bedeutung der Wintershall für Niedersachsen und ganz Deutschland betonten sowohl die Firmenvertreter als auch die Politiker in ihren Reden. (Über die 60-jährige Geschichte der Wintershall in Barnstorf haben wir bereits gestern ausführlich berichtet).

„Die Kommunalpolitik ist bei Ihnen – und ein fester Partner“, sagte Landrat Cord Bockhop, der zum „60.“ für den Landkreis Diep holz gratulierte. Das dürften die Wintershall-Mitarbeiter in Zeiten von Fracking- und Energiewende-Diskussionen gern gehört haben. Ein klares Bekenntnis zu der Firma legte auch der Barnstorfer Samtgemeindebürgermeister Jürgen Lübbers ab, der die „enge Verbindung zwischen Kommune und Firma“ betonte.

Barnstorf sei ein „Zuhause für Wintershall“ sagte Martin Bachmann, Vorstandsmitglied der Winters hall für Exploration und Produktion. Er forderte, den Einsatz von Hydraulic Fracking in der Förderung konventionellen Erdgases, wo es schon seit 30 Jahren sicher und umweltschonend eingesetzt werde, mit der Förderung von Schiefergas nicht über einen Kamm zu scheren: „Der Hype ums Schiefergas blockiert die etablierte Förderung.“ Diese Erdgas-Förderung decke derzeit zwölf Prozent des deutschen Erdgasbedarfs.

„Öl und Gas sind Niedersachsens älteste Exportschlager“, sagte Joachim Pünnel, Leiter Wintershall Deutschland, in seiner Begrüßungsrede. Beide hätten nichts von ihrer Bedeutung eingebüßt: „600 Millionen Euro fließen pro Jahr als Förderabgaben auf heimischen Öl und Gas an das Land Niedersachsen.“ Das sei dreimal so viel wie die Dividende aus der Landesbeteiligung an VW.

Klar bekannte sich Pünnel zum Standort Barnstorf: „Wintershall gehört zu Barnstorf. Und Barnstorf gehört zur Erfolgsgeschichte von Wintershall. Hier forschen wir, hier bilden wir aus.“ Ihren Firmensitz hat die BASF-Tochter in Kassel.

Die Auszubildenden hatten einen Teil des Programms im Betrieb Barnstorf gestaltet, als Minister Olaf Lies am Nachmittag vor dem Festakt dort zu Besuch war und sich über das Unternehmen informierte.

Im Diepholzer Theater sagte Lies dann: „Damit Niedersachsen auch in Zukunft das Erdöl- und Erdgasland in Deutschland bleibt, gilt es, die bislang in der Förderung eingesetzten Verfahren weiter zu verbessern.“ Es müsse gelingen, diese Herausforderung nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem umweltschonend und mit größtmöglicher Akzeptanz zu lösen. Der Wirtschaftsminister forderte Rechtssicherheit beim Fracking und eine umfassende Betrachtung der Risiken und des volkswirtschaftlichen Nutzens dieser Methode.

Dann schnitten Lies und Vertreter der Wintershall zum Abschluss eine große Geburtstagstorte an. Oder war es eine Diamanthochzeitstorte des Paares „Wintershall und Barnstorf“?

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