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Bewegte Bilder für Respekt und Zivilcourage

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Regisseur Niels Marquardt (l.) und Michael Röder mit den Peer-Leaderinnen Kathrin Siemer und Lea Jakubigk (v.l.).
Regisseur Niels Marquardt (l.) und Michael Röder mit den Peer-Leaderinnen Kathrin Siemer und Lea Jakubigk (v.l.). © Ehlers

Syke - Von Dagmar Voss. „ZusammenDenken“ haben sie ihr Projekt genannt, die Macher des ersten Syker Jugendfilmfestes gegen Ausgrenzung und Diskriminierung für Respekt und Zivilcourage. Am Donnerstag und Freitag waren thematisch passende Filme im Hansa Kino zu sehen. Organisiert haben es einige Gruppenleiter, sogenannte Peer-Leader der International-Gruppe vom Verein Integration durch „Aktivität (Intakt)Syke“ in Kooperation mitdem Lichtspielhaus.

In diesem Netzwerk, das unter dem Dach des Vereins Niedersächsischer Bildungsinitiativen (VNB) agiert, qualifizieren sich weniger privilegierte junge Leute in bisher sechs Ländern zu starken Gestaltern ihres Lebens und der Gesellschaft. Sie pflegen engen Kontakt mit Bildungsprojekten auf dem Balkan, in Weißrussland, Tunesien, in Südafrika und in Brasilien.

Die Jugendlichen und Erwachsenen aus verschiedensten Kulturen, sozialen Schichten und Lebensbereichen sollen angeregt werden, sich bei der Erarbeitung von Projekten zur Entwicklung des gemeinsamen Lebensraums kennenzulernen, auszutauschen und gemeinsam zu engagieren.

„Zu der Idee, diese Themen aufzugreifen, haben die Auseinandersetzung der Peer-Leader-International-Gruppe um Respekt und Zivilcourage und eigene Erfahrungen mit Ausgrenzung und Diskriminierung geführt“, sagt Michael Röder vom VNB. So sei das Fest entstanden, bei dem jetzt die Filme im Hansa Kino gezeigt wurden.

Zum Abschluss lief am Freitagabend „Summer of Dreams“; ein Musik-Film, der dank des Engagements von Regisseur Niels Marquardt nahezu ohne Budget zustande kam. Zum Inhalt: Zwei Mädchen kommen in eine neue Schule, die Stage-and-Performance-School in Kiel. Milla (Joyce Hildebrand) lebte vorher auf dem Land und Elena (Diana-Maria Krieger) in Russland. Etwas Entscheidendes haben beide gemeinsam: Jede fürchtet sich vor ihrem ersten Schultag. Nach anfänglichen Schwierigkeiten werden sie beste Freundinnen, bis sich beide in denselben Jungen verlieben.

Protagonisten im

Gespräch mit Zuschauern

Im Anschluss an den Film gab es ein so genanntes Werkstattgespräch zwischen Zuschauern und Machern, das weit mehr als eine Stunde dauerte. Dabei tauchten viele Fragen auf zu der Schwierigkeit, einen No-Budget-Film zu machen, zu der langen Herstellungszeit, der Arbeit mit Laien und Anfängern. Neben dem Filmemacher und Produzenten Niels Marquardt stand die junge Schauspielerin und Sängerin Joyce Hildebrandt aus Langwedel Rede und Antwort. Sie spielt und singt Milla, eine der beiden weiblichen Hauptrollen, ist 16 Jahre alt und geht in Verden zur Schule.

Die Syker Gruppe hat in den vergangenen zwölf Monaten auch zwei internationale Begegnungen mitgestaltet: 2013 mit Gästen aus Tunesien und zu Beginn der Sommerferien 2014 eine Woche mit Besuchern aus Bosnien Herzegowina und Weißrussland. Dabei haben sie an Themen wie Alltagsrassismus, Nachhaltigkeit, Friedenssicherung und Konfliktlösungen im persönlichen Umfeld gearbeitet.

Außerdem haben die jungen Leute aktiv an der Ausstellung zu Anne Frank an der BBS Syke, am Internationalen Sommerfest des Integrationsbeirates der Stadt und an einem Theaterprojekt zum Syrienkonflikt mit syrischen Flüchtlingsjugendlichen mitgearbeitet.

Einer der gezeigte Festival-Filme, „Das Schwein von Gaza“ von Sylvain Estibal, wird am 16. Oktober ein weiteres Mal im Hansa Kino zu sehen sein.

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