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Das „Netzwerk“ jetzt auch im Vereinsnamen

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Der Vorstand vom „Netzwerk gegen Häusliche Gewalt“ (v.l.): Rosl Kurella, Heimke Möhlenhof, Schutzhausleiterin Doris Wieferich, Ada Lampe, oben Sabine Pieschel und Ingrid Riehn (l.).
Der Vorstand vom „Netzwerk gegen Häusliche Gewalt“ (v.l.): Rosl Kurella, Heimke Möhlenhof, Schutzhausleiterin Doris Wieferich, Ada Lampe, oben Sabine Pieschel und Ingrid Riehn (l.). © Mediengruppe Kreiszeitung

Diepholz - Die Bezeichnung „Verein zum Schutz misshandelter Frauen und Kinder Landkreis Diepholz e.V.“ ist zu schmal geworden. Das befand der Vorstand des Vereins vom Kinder- und Frauenschutzhaus an der Maschstraße in Diep-holz. Seit 1986 ist es die Zufluchtsstätte für Frauen und Kinder in Not und nahm bis heute 847 Frauen und 1005 Kinder auf.

Daraus entwickelte sich ein Bedarf weit verzweigter Hilfe, über die auf der Mitgliederversammlung Ada Lampe, erste Vorsitzende, berichtete. Ihr zur Seite standen Schutzhausleiterin Doris Wieferich und ihre Mitarbeiterinnen der einzelnen Aufgabengebiete. ‚Das sind die Beratungsstellen für Frauen und Mädchen in Diepholz, Sulingen und Syke, die Beratungs- und Interventionsstelle im Landkreis, kurz BISS genannt und die Online-Beratung für Kinder und Jugendliche. Diese facettenreichen Arbeitsbereiche finden auf Beschluss des Vereins eine bessere Darstellung in dem neu gefassten Namen: Netzwerk gegen Häusliche Gewalt.

Häusliche Gewalt betrifft die ganze Familie. So war es dann auch am Ende der Versammlung einleuchtend, als Doris Wieferich den Mitgliedern vortrug, sich künftig einem weiteren Schwerpunkt widmen zu wollen: Nämlich der Aufnahme von Gesprächen mit den Männern Hilfe suchender Frauen. Ziel ist es mit ihnen unter fachlicher Begleitung in Kommunikation zu treten, um Weichen in ihrer Beziehung zu stellen und unter Umständen miteinander einen neuen Anfang starten zu können. Die im Arbeitsbericht dafür genannten Zahlen belegen diese Notwendigkeit. Viele Frauen wollen nach ihrem Aufenthalt im Schutzhaus oder einer ambulanter Beratung wieder nachhaltige und positive Lebenssituation aufnehmen. Hans-Püschel hielt diese Öffnung für eine bemerkenswerte und förderungswürdige Überlegung.

Überhaupt war das vorgelegte Zahlenwerk jeder Sparte sehr eindrucksvoll. Es werden nicht nur 50 Bürostunden vor Ort vorgehalten, sondern es funktioniert auch die ständige Telefonrufbereitschaft rund um die Uhr. 2013 wurden 43 Frauen und 47 Kinder im Diep-holzer Schutzhaus aufgenommen. 18 Frauen kamen ohne Kinder. Durchschnittlich verweilen sie im Haus 41,3 Tage. 15 Frauen mit ihren Kindern musste eine Absage, also Weiterleitung, erteilt werden. Die Frauen aus allen Bildungsschichten zwischen 18 und 25 Jahren sind mehr geworden. 53,5 Prozent der Frauen haben einen Migrationshintergrund. 18,6 Prozent kommen aus dem nördlichen Landkreis, 51,2 Prozent aus dem südlichen und 30,2 Prozent aus anderen Landkreisen. Aus Reihen der Mitglieder konnten Nachfragen an die jeweils zuständigen Mitarbeiterinnen gestellt werden.

Silvia Lücke und ihre Kollegin Manuela Grambart-Fiefeick aus den Beratungsstellen für Frauen und Mädchen in Diepholz, Sulingen und Syke berieten 2013 insgesamt 815 Frauen und Mädchen ambulant. Die Mehrfachberatungen hätten zugenommen und hier besonders die Sozialberatung. Aus der Online-Beratung berichtete Silvia Lücke, und Bianca Dieckmann erzählte aus ihrer Schutzhausarbeit im Kinder- und Jugendbereich.

Alle Mitarbeiterinnen, auch Ingrid Lauer-Busse aus der „BISS“ Beratungsstelle, wussten die Kooperation mit dem Landkreis, der Polizeidirektion und vielen weiteren Institutionen zu schätzen. „Das Netzwerk im Landkreis funktioniert.“

Alles in allem ein positiver Bericht, der den amtierenden Vorstand sicher auch dazu animierte, ihren ehrenamtlichen Dienst für zwei weitere Jahre fortzusetzen.

Unter der Leitung von Christina Runge wurden in großer Einstimmigkeit Ada Lampe als 1. Vorsitzende, Heimke Möhlenhof als ihre Vertreterin, sowie Sabine Pieschel als Schriftführerin und Ingrid Riehn und Rosl Kurella als Beisitzerinnen gewählt. Kassenwartin wurde wieder Beatrice Willmhoff und Kassenprüferinnen wurden Sabine Recker-Krüger und Renate Hillebrenner.

hb

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