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Handwerk sorgt für Leben in ehemaliger Dorfgaststätte

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Wollen der alten Gaststube neues Leben einhauchen: Ulrike Westermann und ihr Ehemann Heimo Schulte.
Wollen der alten Gaststube neues Leben einhauchen: Ulrike Westermann und ihr Ehemann Heimo Schulte. © Mediengruppe Kreiszeitung

Rechtern - Von Thomas Speckmann. Nach mehr als 25 Jahren Stillstand kommt wieder Leben in die Bude: Bereits am kommenden Wochenende soll die ehemalige Dorfgaststätte Hibbeler in Rechtern wiedereröffnet werden. Dazu haben die Betreiber Ulrike Westermann, Urenkelin von Namensgeber Friedrich Hibbeler, und ihr Mann Heimo Schulte ein besonderes Programm vorbereitet.

Eine Gaststätte wie noch zu Zeiten ihrer Eltern soll es aber nicht werden, sagt Ulrike Westermann. Sie geht bei der Wiederaufnahme des Betriebes einen anderen Weg. Geplant ist eine Mischung aus Café und Kneipe als Begleitung von unterschiedlichen kulturellen Veranstaltungen – von Essen bis Film und von Kunst bis Handwerk. „Anlassbezogene Gastronomie“ nennen die beiden das Konzept. Im Sommer könne auch schönes Wetter ein willkommener Anlass sein, die Türen zu öffnen, um Ausflügler mit Kaffee und Kuchen zu bewirten oder ein Bierchen mit frisch gebackenem Brot anzubieten.

Westermann und Schulte freuen sich, dass es so viel Initiative und engagierte Vereine in Barnstorf und Umgebung gibt. Sie sind überzeugt, dass sich durch die Gastronomie auch neue Berührungspunkte für gemeinsame Aktivitäten ergeben könnten. Das Ehepaar selbst ist dabei mittendrin, indem es seinen Lebensmittelpunkt von Bremen in den Flecken Barnstorf verlagert. „Viele Menschen ziehen im Alter in die Stadt, wir ziehen aufs Land, um mehr in der Natur zu sein. Aber wir wollen auch den Hof erhalten und mit neuem Leben füllen, den Gemüsegarten ausbauen und ein paar Tiere soll es auch geben“, berichtet Westermann. Frei nach der Devise: Aufbrechen statt Ruhestand, interessante Menschen einladen, Filme zu aktuellen Themen zeigen, Schönes und Spannendes ausstellen und Leckeres zubereiten.

Wie das Konzept der Zukunft in der Praxis aussieht, zeigt die Veranstaltungsreihe „Handwerk ist Kultur“. Hierbei werden ausgesuchte Handwerker aus Niedersachsen ihre Arbeit erfahrbar machen. „Wir laden ausdrücklich nur ein Handwerk zur Zeit ein, um Raum für eingehendes Kennenlernen zu lassen“, sagt Westermann. Sie freut sich zum Auftakt am Wochenende auf interessierte und begeisterungsfähige Kinder und Erwachsene.

Mit Marianne Hau ist eine Keramikmeisterin zu Gast, deren Figuren manchmal skurril und geheimnisvoll wirken, aber auch eigensinnig oder witzig sein können. In der Vielfältigkeit ihrer Arbeiten zeigt sich die handwerkliche Erfahrung der Fachfrau, die mit ihrem Atelier in Jeversen bei Celle zuhause ist. Sie möchte vor allem die Kinder in die Geheimnisse eines der ältesten Kunsthandwerke der Welt einführen.

Deshalb wird Hau nicht nur einige ihrer eindrucksvollen Figuren dabei haben, sondern auch die Töpferscheibe mitbringen und konkret mit Interessierten arbeiten. „Wer mal unter freundlicher und geduldiger Betreuung das Töpfer-Handwerk ausprobieren möchte, sollte diese Gelegenheit auf keinen Fall versäumen“, erklären die Gastgeber.

Die Türen sind am Sonnabend, 31. Oktober, ab 14 Uhr und am Sonntag, 1. November, von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Wer trotz Gasheizung auf der Diele kalte Füße kriegt oder nur auf einen Sprung in der neuen, alten Wirtschaft vorbeischauen möchte, kann sich bei Kaffee und Kuchen in der Gaststube aufwärmen.

www.hibbelers.de

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