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Innovative Logistik-Lösungen

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Lara Krings, studentische Hilfskraft am Bremer Institut für Produktion und Logistik (BIBA), als Produktionshelferin in der „Fabrik der selbststeuernden Produkte“ am „Tag der Logistik“.
Lara Krings, studentische Hilfskraft am Bremer Institut für Produktion und Logistik (BIBA), als Produktionshelferin in der „Fabrik der selbststeuernden Produkte“ am „Tag der Logistik“.

Bremen - Von Viviane StrahmannBREMEN · Um vielfältige Einblicke in innovative Logistiklösungen, Kompetenzen sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Deutschlands drittgrößter Branche ging es am bundesweiten „Tag der Logistik“ auch in Bremen, Bremerhaven und der Region.

Rund 30 Veranstaltungen fanden im Rahmen der von der Bundesvereinigung Logistik (BVL) organisierten Initiative in Bremen und „umzu“ statt. Koordiniert wurden diese vom Kompetenzzentrum Logistik Bremen. Wie vielfältig die Möglichkeiten und das Zukunftspotenzial in der Logistikbranche sind, zeigten beispielsweise innovative Lösungen aus Bremer Industrie, Forschung und Wissenschaft im Bremer Institut für Produktion und Logistik (BIBA).

Auf dem Betriebsgelände von Hellmann Worldwide Logistics im Güterverkehrszentrum (GVZ) konnten sich Interessierte zudem über Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten verschiedener Einrichtungen und Unternehmen in der Logistik informieren, Hochregallager oder einen imposanten Longliner-Lkw besichtigen.

Dass logistische Forschung mehr ist als trockene Theorie, verdeutlichte Ernesto Morales Kluge, wissenschaftlicher Mitarbeiter am BIBA, am Demonstrator der „Fabrik der selbststeuernden Produkte“. Das Projekt zeigt, was mit Selbststeuerungsmethoden und neuen Informations- und Kommunikationstechnologien in der Produktion möglich ist. In diesem Fall wurde von den Wissenschaftlern ein Produktionszyklus für Pkw-Scheinwerfer nachgestellt, in dem die Bauteile selbstständig die Entscheidung treffen, ob sie lieber ein farbiger, ein schwarzer oder ein transparenter Scheinwerfer werden wollen.

Dem alten Problem der Positions- und Statuserfassung von Ladung in Seehäfen widmet man sich im BIBA gemeinsam mit der BLG Logistics Group. Wo im großen Areal eines Seehafenterminals steht eigentlich was? Das Projekt „ProKon“ beschäftigt sich mit dem Ladungsträgermanagement auf dem Bremerhavener Terminal, wo Ladungsträger schnell und zuverlässig zu finden sein müssen.

Ein vom BIBA gebauter interaktiver Demonstrator zeigt die Funktionen des Systems. Was im Modell mit kleinem Lkw und Mini-Rolltrailer noch recht einfach aussieht, ist in der Praxis eine große Herausforderung: „Die empfindlichen, technischen Komponenten, die die Ladungsträger orten, identifizieren und mit ihnen über GPS kommunizieren sollen, müssen in der rauen Umgebung mit Schmutz und salzhaltiger Luft bestehen“, erklärt Marc-André Isenberg, der das Projekt wissenschaftlich betreut.

Rund 2,7 Millionen Menschen arbeiten deutschlandweit in der Logistikbranche. Professor Bernd Scholz-Reiter, Geschäftsführer des BIBA, stellt fest, dass die Logistikbranche als großes Zukunftsfeld dennoch nicht ausreichend wahrgenommen werde: Die Logistikindustrie als Dienstleister sei keine forschende Industrie wie beispielsweise die Luft- und Raumfahrt. Daher sei es wichtig, das Bewusstsein für diesen Bereich zu erhöhen.

„Letztlich kann die Güter produzierende Industrie nur wettbewerbsfähig sein, wenn sie gut und günstig beliefert wird und ebenso die Produkte an den Markt bringen kann. Logistik und ihre Qualität wie Liefertreue oder Zuverlässigkeit ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Unnötige Transporte vermeiden, notwendige dagegen effizienter auslasten – hier tangiere Logistik auch die großen Zukunftsthemen wie Mobilität, Energieeinsparungen und Umweltschutz, so Scholz-Reiter.

WWW.

biba.uni-bremen.de

tag-der-logistik.de

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