Anpfiff zur Titelverteidigung

Bremen - Während die deutsche Fußballnationalelf in der Ukraine und Polen um den EM-Titel kämpft, erfolgt am heutigen Mittwoch der Anpfiff zur „Robo-Cup“-Weltmeisterschaft in Mexiko City. Das Bremer Studenten-Team „B-Human“ tritt zur Titelverteidigung in der „Standard Platform League“ an. Sein Ziel ist es, im Endspiel am Sonnabend, 23. Juni, erneut den Pokal zu holen.
„B-Human“, dreifacher Weltmeister und vierfacher Europameister, ist bislang unschlagbar. Alle 49 offiziellen Spiele hat das Team nach eigenen Angaben seit seinem Antritt in der „Standard Platform League“ im Jahr 2009 gewonnen. Mit einem Gesamttorverhältnis von 384:12 sind die Bremer auch in Mexiko großer Favorit. In dieser Liga wird mit einheitlicher Hardware gespielt, dem zweibeinigen Roboter „Nao“ der französischen Firma „Aldebaran Robotics“. Der ist nicht einmal 60 Zentimeter groß und bringt nur rund 4,7 Kilogramm auf die Waage. 25 Teams aus 17 Ländern werden mit jeweils vier Robotern gegeneinander antreten – viele mit der neuen Version des „Nao“.
Diese verfügt über eine höhere Rechenleistung: Die Roboter können die Daten ihrer zwei Kameras gleichzeitig verarbeiten, wodurch sich komplexere Verhaltensmuster umsetzen lassen. Nur durch ihre kontinuierliche Fortentwicklung werden sie irgendwann einmal Jogis Mannen den Titel streitig machen können. Dank Unterstützung der Wirtschaftsförderung (WFB) im Rahmen der Initiative „Bremen innovativ“ und der Universität konnte auch „B-Human“ sechs dieser Roboter in seinen Kader aufnehmen. „B-Human“ ist ein studentisches Projekt im Studiengang Informatik an der Uni Bremen, das von Wissenschaftlern des Forschungsbereichs „Cyber-Physical Systems“ des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) betreut wird. Es nimmt jährlich an Robo-Cup-Wettbewerben teil.
Der „Robo-Cup“ ist eine internationale Initiative zur Förderung der Forschung in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Robotik. Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 ein Team von autonomen, humanoiden Robotern zu entwickeln, das den amtierenden menschlichen Fußballweltmeister schlagen kann. Um diese Vision umzusetzen, werden in fünf verschiedenen Ligen jeweils andere Forschungsschwerpunkte gesetzt. In der „Standard Platform League“ liegt die Herausforderung in der Software-Entwicklung – also der künstlichen Intelligenz der Roboter. „B-Human“ hat seine Software nach jedem Weltmeistertitel offengelegt. Deshalb setzen in Mexiko sieben andere Teams Teile der Software aus Bremen ein. · vr